Wie gelingt es dir, am Tag X deine Leistung abzurufen? – Die Sportpsychologie in der Praxis🧠
David Karasek hatte als Schwimmer eine äusserst erfolgreiche Karriere. Nebst 10 Schweizer Meistertiteln und mehreren Schweizer Rekorden gehört auch eine Olympia-Teilnahme 2012 in London zu seinen Errungenschaften. Um besser zu verstehen was ihm mental geholfen hat, all diese Leistungen zu vollbringen, habe ich ihm die Frage gestellt: Wie gelang es dir, am Tag X deine Leistung abzurufen?
Hier seine Antwort:
“Ehrlich gesagt, war das eine Reise, die ich während meiner professionellen Schwimmkarriere nie ganz abgeschlossen hatte.
Der grösste Druck, den ich bei grossen Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen verspürte, war “selbstproduziert” und fühlte sich für mich an wie Leben oder Tod.
Als ich älter – und weiser 🙂 – wurde änderte ich meine Sichtweise von dem Zwang, um mein Leben kämpfen zu müssen, hin zu dem Gefühl, Spass zu haben und dankbar dafür zu sein, gegen die Besten der Welt antreten zu können.
Vor wichtigen Rennen ging ich oft auf einen meiner Teamkollegen zu und erzählte ihm einen lustigen Witz, der uns beide zum Lachen brachte. Das hat mir jeweils sehr geholfen, denn ich konnte nicht gleichzeitig glücklich und ängstlich sein!”
David beschreibt mit seinen Erfahrungen eine Strategie, die in der Sportpsychologie als “Framing” bekannt ist (deutsch: einen Rahmen setzen). Mit dieser Strategie versucht der Athlet der aktuellen Situation einen positiven Rahmen zu geben. Dies löst völlig andere Emotionen aus als eine, teils natürliche, negative Perspektive. Vielen Dank für den spannenden Einblick David!
