Sportpsychologie

Die mentale Gesundheit in Sportakademien

By May 20, 2024 No Comments
Mentale Gesundheit Akademien

Vergleicht man die Diskussionen rund um die mentale Gesundheit im Spitzensport mit denen vor nur zehn Jahren, so lässt sich bereits ein deutlicher Wandel im öffentlichen Diskurs erkennen. Die Offenheit zum Thema nimmt bei den Athlet*innen, Vereinsfunktionären und Trainern gleichermassen zu.

Dennoch bleibt die Investition in die mentale Gesundheit junger Sportler*innen weiterhin sehr gering. Besonders alarmierend ist dies, wenn man bedenkt, dass nur etwa 1% der Fussballtalente den Sprung in die Erste Mannschaft schaffen, während sich die Mehrheit stark mit ihrer Rolle als Fussballer identifiziert. Doch warum ist das nach wie vor so?

Elliot et al. (2023) haben diese Frage in Australien untersucht und dabei drei Hauptgründe für die mangelnde Investition identifiziert:

1. Soziale Stigmatisierung: Die soziale Stigmatisierung von mentalen Gesundheitsproblemen bleibt ein bedeutendes Hindernis für den Aufbau einer unterstützenden Kultur der psychischen Gesundheit im australischen Jugend-Wettbewerbssport. Dies kann dazu führen, dass Betroffene zögern, Hilfe zu suchen oder über ihre Probleme zu sprechen.

2. Mangelndes Bewusstsein und Ressourcenknappheit: Ein weiteres Hindernis ist das begrenzte Bewusstsein für psychische Gesundheitsthemen sowie die begrenzten Ressourcen und die Zeitknappheit in vielen Sportorganisationen, um Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit einzurichten und aufrechtzuerhalten.

3. Ausbildung und Unterstützung für Trainer und Betreuer: Es besteht ein Bedarf an besserer Ausbildung und Unterstützung für Trainer und Betreuer, um sie bei der Identifizierung von Anzeichen für psychische Gesundheitsprobleme bei jungen Sportlern zu unterstützen und angemessene Maßnahmen zur Unterstützung zu ergreifen. Diese Schulungen könnten dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und die Stigmatisierung zu verringern.

Die Autoren schliessen daraus, dass Veränderungen vor allem Top-Down erfolgen müssen, also in den Führungsetagen der Vereine, sowie dass Verbände und Politik diesen Wandel ebenfalls vorantreiben sollten.

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