Sportpsychologie

Cup-Sensation unter der sportpsychologischen Lupe

By March 4, 2025 No Comments
Sportpsychologie Cup

Drittligisten FC Biel und Arminia Bielefeld stehen jeweils im Cup-Halbfinal! 🏆

Warum Cup-Sensationen kein Zufall sind – Ein wissenschaftlicher Ansatz:

Nach den Cup Exploit von Bielefeld in Deutschland und Biel in der Schweiz haben Iwo Walter und ich uns der Frage gewidmet, was die Wissenschaft zu der Underdog-Story im Cup so sagt. Hier sind die Erkenntnisse (Und nein, der Name muss nicht zwingend Biel beinhalten):

Während der Favorit gewinnen muss, kann der Aussenseiter befreit aufspielen. Weniger Angst vor Fehlern bedeutet oft mutigeres und kreativeres Spiel (Ohlert, 2020). Für viele Underdogs ist ein solches Spiel die Chance ihres Lebens.
Die extrinsische Motivation (Bühne, Fans & Geschichte schreiben) und intrinsische Motivation (Stolz & Ehrgeiz) sind in diesen Spielen häufig enorm hoch (Deci & Ryan, 2000 – Selbstbestimmungstheorie).

Die Wissenschaft zeigt auch, dass Top-Teams oft mit Angst vor dem Scheitern kämpfen, während Aussenseiter mit Lust auf das Abenteuer antreten (Baumeister, 1984 – „Choking under Pressure“).

Ein weiteres Thema ist Resilienz. Teams, welche gelernt haben, mit Widerstand und Niederlagen umzugehen, bleiben meistens länger im Spiel. Studien zeigen, dass mentale Stärke und Fokus in solchen Stresssituationen, wie z.B. im Cup, wichtiger sind als technische Fähigkeiten (Gucciardi et al., 2015).

Ausserdem: Teams mit hoher Kohäsion sind oft erfolgreicher als Teams mit teureren Einzelspielern (Carron et al., 2002 – Gruppenpsychologie im Sport).
Pokalspiele sind einfach anders als der Liga-Alltag. Sie sind oft chaotisch, emotional und unberechenbar. Der Aussenseiter kann diesen mentalen Vorteil nutzen.

Der Kopf spielt also mit – und oft sogar die Hauptrolle. Aussenseiter nutzen mentale Vorteile, während Favoriten unter Druck ins Straucheln kommen können.

Leave a Reply