
Rory McIlroy gilt seit Jahren als einer der talentiertesten Golfer der Geschichte.
Und doch: Seit über 11 Jahren hat er kein Golf-Major mehr gewonnen – das Pendant zum Grand Slam im Tennis.
Immer wieder war er nah dran.
Immer wieder unterliefen ihm am Ende entscheidende Fehler.
So wie letztes Jahr, als er auf den letzten beiden Löchern zwei wichtige Putts vergab.
Oder vor 11 Jahren beim The Masters, als er eine klare Führung völlig verspielte.
Letzte Woche trat er erneut beim geschichtsträchtigen The Masters an.
Es ist das eine Major, das ihm noch fehlt – für den Karriere-Grand-Slam.
Tag 1 begann vielversprechend. Nach neun Löchern war er gut im Rennen.
Dann aber häuften sich die Fehler. Rory rettete sich mit Ach und Krach ins Clubhaus.
Es sah aus, als würde sich Geschichte wiederholen.
Was dann geschah, war bemerkenswert.
Am Abend sprach Rory mit seinem langjährigen Sportpsychologen Bob Rotella.
Nicht, um einen „Quick Fix“ zu bekommen, sondern um sich zu zentrieren und an das zu erinnern, was sie sich vorgenommen hatten:
“I had a good conversation with Bob Rotella, mostly around not pushing too hard too early and trying to get those shots back straightaway.”
– Rory McIlroy
Nicht hinter verlorenen Schlägen herrennen.
Im Moment bleiben. Geduldig sein.
Und tatsächlich: Ab Tag 2 wirkte Rory wie ausgewechselt.
Er spielte stabil, fokussiert – und setzte sich an die Spitze.
In der letzten Runde wurde es nochmal dramatisch: Nach einem Fehler ging es in ein Playoff gegen Justin Rose. Und dort… spielte Rory das Loch seines Lebens.
Er gewann The Masters. Endlich.
Das Wochenende zeigt. Die Sportpsychologie ist nicht nur für Krisen da.
Sie hilft auch den Besten der Welt, das abzurufen, was in ihnen steckt – genau dann, wenn es darauf ankommt.