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Was ist die psychologische Schweigepflicht?

By March 13, 2024 March 26th, 2024 No Comments
Sportpsychologe Schweigepflicht

Was ist die psychologische Schweigepflicht? 🧠🤫

Grundsätzlich ist jeder Psychologe und jede Psychologin und somit jeder Sportpsychologe und jede Sportpsychologin der Schweigepflicht unterstellt. Doch wie funktioniert die Schweigepflicht, was heisst das für den Sportler und unterscheiden sich Mental Trainer von Sportpsychologen diesbezüglich?

1️⃣ Gesetzliche Schweigepflicht: Personen die ein Psychologiestudium absolviert haben unterstehen dem Berufsgeheimnis (Art. 321 Strafgesetzbuch (StGB)) und sind an das Datenschutzgesetz (DSG) gebunden. Das heisst, alles was in der Beratungsession erzählt wurde und alle Informationen des Athleten dürfen nicht ohne Erlaubnis mit anderen Personen geteilt werden. Gibt der Athlet das Einverständnis zur Teilung, ist der Sportpsychologe dieser Verantwortung entbunden.

2️⃣ Ausnahmen: Es gibt aber auch Ausnahmen. Die Föderation der Schweizer Psycholog:innen (FSP) erwähnt dabei folgendes:

“In wenigen Fällen sieht das Gesetz eine Auskunftspflicht vor. Die Psychologin muss den Klienten aber in jedem Fall informieren, bevor sie Auskunft gibt. Beispielsweise sehen gewisse kantonale Gesundheitsgesetze Meldepflichten vor bei Wahrnehmungen, die auf bestimmte Verbrechen oder Vergehen schliessen lassen.”

Ist der Sportpsychologe Teil des Verbandes für Sportpsychologen der Schweiz (SASP) und somit Teil der FSP, unterliegt er weiter den ethischen Grundlagen der Verbände. Somit ist der Athlet weiter geschützt.

3️⃣ Unterschied Mental Trainer und Sportpsychologe: Mental Trainer müssen kein Psychologie-Studium absolvieren und unterliegen deshalb nicht der gesetzlichen Schweigepflicht. Sind sie aber Teil eines Verbandes, kann es sein, dass sie die ethischen Grundsätzen des Verbandes Schweigepflicht verlangen. So sind die Athleten min. zu einem Teil geschützt.

✅ Als Athlet ist man also vor dem Teilen seiner privaten Informationen von einem Sportpsychologen geschützt und kann bei einem Verbrechen rechtlich vorgehen. Möchte man dies trotzdem, kann man dem Sportpsychologen natürlich die Erlaubnis geben. Dies wird in der Sportwelt immer mehr und mehr genutzt, was zur Entstigmatisierung von psychologischen Themen im Sport führt. Ein Wandel den ich grundsätzlich super finde.